262 VV, Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten.
möglichen Gewächse Wasserstoff, Sauerstoff und Koh»
lenstoff siud. . Um also die Operation der GSährung
gehörig kennen zu lernen, so war es ihm vorzüglich
darum zu thun: 1. woher die Kohlensäure, die sich ents
wickelt, 2. woher der brennbare Geist (Weingeist), Q
welcher erzeugt wird , entstehe, und 3. wie eine süß ti
schmeckende vegetabilische Substanz sich auf diese Art |
in zwey. verschiedene Materten , eine sehr brennbare |
und eine äußerst unverbrennliche, verwandeln könne,
Um diese Fragen gehörig zu beantworten, mußte er so-
wohl die gährungsfähizen Körper, als auch die Pros
dufte der Gährung genau zerlegen; denn nach seiner
Meinung werde nichts in irgend einer Operation erst
geschaffen, und wan könne als einen Grundsaß an
nehmen, daß vor und nach einer Operation eine gleiche
Menge Stoff da sey , daß die Sigenschaften und
Menzen der Bestandtheile dieseiben bleiben, und nur
Abänderungen und Modifikationen entstehen.
Zu einer solchen Untersuchung wählte er unter
allen gährungsfähigen Substanzen den Zucker , weil
seine Zerlegung leicht, und er selbst einfacher ist, als nN
andere, Diese Substanz ist ein wahres vegetabilis
sches Oryd mit zwey Grundlagenz er ist nämlich zus
sammengeseßt aus dem Kohlen : und Wassersteffe,
welche durch eine gewisse Menze Sauerstoff in den Zu-
stand eines Oxyd gebracht sind, und diese drey Bes
standtheile stehen in einem Gleichgewichte, das eine
sehr geringe Kraft aufheben kann. Eine lange Reihe
von Versuchen, welche auf verschiedene Weise anges
stellt, und oft wiederholt wurden , hatten ihn. gelohrt,
daß das Verhältniß der Bestandtheile des Zuckers
ohnzesähr folgendes ist: Wasserstoff 8 , Sauerstoff
64, und Kohlenstoff 28. «Um den Zucker in Gähbrung
zu