2. Besondere Physik. f. von d. Gährung., 267
sier's Erklätung nicht vereinbaren." Ferner sey es
nach dieser "Theorie nicht abzusehen, daß der“Akt' der
Gährung so äußerst langsam vor sich gehe, da doch
Hey der gehörigen Temperatur die Erzeugung der Gähs»
rungsprodukte auf einmal'geschehen müßte, Es müsse
daher noc: etwas hinzukömmen , welches verursache,
daß diese Erzeugung der“ Produkte nicht schnell gesches
| hen könne.“ "Endlich fehle es-uns auch an Kenntniß
der Geseße der ehemischen Anziehungskrast, um die
Verbindungen der Grundstoffe zu neuen Produkten“ ss
zu erkiären , wie sie Lavoisier erklärt habe. ..
| - - Auch haben es mehrere für wahrscheinlich gehals
| ten, daß: bey dem Akt -der:Gährung sich nicht allein
ein Theil. Wasser zerseßt „wodurch. mithin das"Vers
hbältniß- des Wasserstoffs zu. den übrigen Grundstesfen
noch arößer wird, »sondern daß auch der Sauerstoff in
) der aimosphärischen Luft: zu der Erzeugung der :Gähs
| rungsprodufre beytrages denn wenn wir das lektere
nicht annehmen wollten ; so bleibe'uns nut die Wärme
Übrig , durch welche diese Veränderungen bewirkt'wers
G den fönnten 3 «allein diese sey für sich nicht hinreichend;
„H,-Essiggäbrung.
| Nach Lavoisier's Bestimmung ist die saure
Gährung eine Säurung des Weins , welche an 3%
atmosphärischen Luft durch Absorption des Sauerstosjs
geschieht.) - Die Säure, welche dadurch gebildet wird;
| ist der sogenannte Weinessig. Sie besteht aus einem
" noch nicht bestimmten Verhältnisse des Kohlen » und
Wasserstoffs ,. die mit einander verbunden, und durch
den Sauerstoff in den Zustand einer Säure geseßt sind.
„Da der Weinessig eine Säure sey , so führe uns
schon die Anglogie auf die Bermuthung, daß er Sauer-
stoff