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2, Besondere Physik. € von d. Gährung. 269
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Hieraus sehe man, daß man nur Wasserstoff zur
Kohlensäure bringen dürfe, um Essigsäure zu erhals
| ten, oder, um sich allgemeiner auszudrücken , um dars
aus jede vegetabilische Säure nach. den verschiedenen
Graden der Säurung zu bilden, daß man umgekehrt
7 den vegetabilischen Säuren nur den Wasserstoff zu
0 rauben brauche, um daraus Kohlensäure zu machen.
7 Gegen diese Theorie der Essiggährung hat man
ganz richtig bemerkt , daß der Alkohol nicht allein die
| Basis der Essiggährung ausmachtz es können auch
| andere im Weine befindliche Substanzen, als Weins
| stein , Weinsteinsäure und Schleim , darin verwandelt
| werden, indem sie den Sauerstoff aus der atmosphäris
schen Luft in sich nehmen, wodurch die Menge des
Sauren im Essig noch mehr vermehrt wird. Eben
daher könne auch Essiggährung statt finden ohne vors
angegangene Weingährung, weil Substanzen, wels
c<e der erstern sähig sind , nicht zur leßtern geschickt
seyn können , wie Schleim und Pflanzensäuren.
Als besondere Arten der Cssiggährung hat
Gren 2) das Nanzigtwerden der fetten Dele und
-w des thierischen Fettes, so wie die Gährung des
Wd Brottiges gerechnet, weil dabey sich eine anfan-
| gende Säure bildet , und der Kohlenstoff und Wassers
en sioff des Oels Sauerstoff aus der Luft aufnehmen.
dn IL. Fäulniß oder faule Gährung.
s Nach Lavoisier sind die Grundbestandtheile
' des thierischen Körpers ebenfalls Wasserstoff , Sauer-
=" sioff und Kohleustosf; außerdem enthalten sie aber
noch eine Menge Stickstoff und Phosphor. Daraus
M schloß
g) Günndriß der Naturlehre, Halle 3797. 3. 9- X241,