480 V. Von Priesiley bis auf d. neuesten Zeiten.
zu nehmen. Diesen seinen Gedanken brachte er auch Ow
mit Erfolg in Ausübung. jop
„Kohblreif*) in Petersburg gebrauchte bey seis
ner Glasscheibenmaschine hölzerne Scheiben , wenn er
negative Elektricität erhalten wollte. Dergleichen vers | :
fertigt man aus wenig harzigem Holze , und durchs iS
bohrt sie mit vielen kleinen Löchern , damit die von den .
Hintern Räibern erregte Elektricität sogleich zu den Aufs i
fangsspißen des Conduktors komme, welches sonst ee,
nicht erfolgen würde, weil das Holz die elektrische Max 0
terie nicht so leicht über seine Oberfläche gehen läßt, p
als das Glas. Hierauf wird die Scheibe geglättet, u
und über einem starken Kohlenfeuer geröstet, nicht aber je
gebrannt. Die Reiber hierzu sind kurzbaariges |
Rauchwerk, als z. B. Maulwurfsfell u. s. w. Die "
seidene Einfassung , welche Kohlreif dem Kissen zur s
positiven Elektricität gibt, scheint ihm hier überslüssig
zu. seyn. Gleich nach dem Rösten wird die Scheibe,
welche sich gewöhnlich etwas zu krümmen pflegt, zwis
schen weiches Papier gelegt, und mit Gewichten bes
schwert. 5 .
Van Marum ') schlug statt des Glases eine “
Scheibe von Gummilack vor, deren unterer Theil in in
ein Gesäß von Quecksilber reicht, und sich beym Ums ih
laufen an dasselbe reibt. Dieser Vorschlag hat aber |
feinen Beyfall gefunden. '
Schon im Jahre 1772 rieth Ingenhouß *) ji
wegen ' der Zerbrechlichkeit und Kosibarkeit großer t:
Glass q
k) Gothaisches Magazit« B.1.'St. 3. S«. 10,
1) Abhandlung über das Elektrisirenz; a« d. Holländ. von
Möller. Gotha 1777.
m) Vermischtes Schriften von Molitor. Wien 1784: gt«
2, BI, S,. 181. |