IP 2, Besondere Physik. 8. von d. Elektricität, 655
5 geschleden, oder in den Nerven geleitet wird. Dex
Entladung der Nerven folgt daher fibröse Erschüttes
rung. Durch die Erschütterung wird das zugzeleitete
Galvanische Fluidum entweder gebnynden , oder vers
flüchtigt „und die Elemente der Muskelsaser treten in
R ihre vorige Lage, d. h. die Turgescenz hört auf. Bey
Krämpfen oder convulsivischen Erschütterungen geht
n diese plökßliche Sekretion des Galvanischen Flnidums
*1 krankhaft, d. b. ungleichzeitig mit der Jdee des Wols
16 lens „-vor. Wird ein Muskel gehindert, sich zu bewes
"", gen, so strömt die Flüssigkeit in einen andern , wie die
4Y chorea. der Kinder zeigt ,“ die mit den Händen schlas
DD gen, wenn ihnen die Füße gebunden sind, und u ers
(Wien trägliche Schmerzen einpfinden, wenn alle sreye Bewes
0 ER gungen .an ihnen gehindert sind, "und der krankhaft
vr NE Die] angehäufre Stoff reißend auf die Medullarsubstanz
„Ne ge wirkt. Dieses Fluidum ist wahrscheinlich kein Ners
E, ECE ver fluidum / sondern der Muekularfaser so gut als
114 SEED er Nervenfaser eigen , nur mit dem Unterschiede,
"m daß es in beyden in ungleicher Menge abgeschiedei
x wird. Krankhafte Muskelbewegung hat daher sehr
- verwickelte Ursachen, da sie bald von der Sthenie der
p Nervenfaser , bald von der Asihenie der Muekelfaser
j herrührt. -
Außer der willkührlichen und krankhaften Bewes
gung muß auch auf folgende Weise unter den Bedins
| gungen der Galvanischen Versuche eine Anhäufung
| vom Galvanischen Finidum in der Muskelsaser ents
| stehen. Wenn ein Theil der Nerven frey heraus präs
parirt wird, so wird in dem von „der Luft umzebenen
Theile der Nerven eine größere Anhäufung von Galva-
nischem Fluidum statt finden, als in dem, welcher von
Muzskelfleisch umgeben ist. Denn wenn in beyden
Theilen