356 4. Zeitalter von Paracelsus,
dieses Jahrhunderts wurden ordentliche Farbenmühlen
errichtet, in welchen die Arbeit ins Grose getrieben
wurde *).
Der gröste Theil dieser Ware gieng schon damals
nach den Niederlanden; denn hier vorzüglich blühte da-
mals die Kunst in Glas zu malen *), worzu sie ge:
braucht wurde, und Albinus gedenkt einer Art
Schmelzglas, die von Antwerpen, wo sie bereitet wur-
de, antorfer Schmelzglas hies *).
Auch zur Bereitung des Glases sowohl des gefärb-
ten als des farbenfreien , sindet man bereits bei P-o r-
ta, Roselli, Libav gute Anleitung; erst in diesem
Jahrhundert, in welchem die venetianische Glashütten
zu Murano im blühendsten Zustande waren ), die auch
allerlei gefärbtes Glas bereiteten, wurde (1557) in
England die erste Glashütte angelegt , welche noch in
der Altstadt London arbeitet 3 auch in der leztern Helfte
desselbigen brannte ein gelehrter Töpfer in Frankreich,
Bernh. Palissy, der sich auch mit Schmelzmalerei
beschäftigte, bereits Fayence; und schon G. Agricola“)
gedenkt der Mischung aus Blei: und Zinnasche zur weis?
sen Glasur derselbigen , und !) der Silberglätte als ei-
nes Stoffs , womit die Töpfer sowohl dem Küchenge-
schirr von innen, als den Kachelofen von ausen Glasur
geben z
€) Rößler, dev 1673 in seinem 726sten Jahre starb, sagt
wenigstens Speculum metallurgiae politisimum, Dress
den. 1709. fol. S, 165, sie seien kaum vor 60 Jahren
errichtet.
g) Guicciardini descriptio Belgit. I. S. 4.
h) Meisnische Bergchronik. 1589. S. 159. |
i) G. Agricola de natura foslilium. B, V, S. 615. 616.
k) De natura foflilium, B, IX, S,. 653.
H) A € &: OD. S, 6524