308 I]. Abtheil. Gesch .d. mechan. Bereitungen.
ders -da es schon Handimühlen gab, deren Welle
(woran die Kurbel zum Drehen saß) eine horizontale
Lage batte, vielleicht auch schon ein Kammrad ento-
Gielt, welches durch Hülfe eines Getriebes die senko
rechte Welle der Keule oder des .walzenförmigen Läus
fers umtrieb. Aber wer den Mühlen zuerst alle-
diese verbesserten Einrichtungen gegeben hat,
ist eben so wenig bekannt, als wer der eigentliche Ers
finder der Mühlen jelbst war. Die Steellen alter
Autoren , welche von Hand - und Noßmühlen hans
deln, lehren hierüber nichts bestimmtes. Und so wes
nig man einer griechischen Ceres, oder einem Mi-
fantes , oder einem Myletes , des Laconischen
Königs Lelex Sohn , die Ehre der Erfindung mit
Gewißheit zusprechen kann, eben so wenig sind jene
Nachrichten und selbst die Erzählungen neuerer Schrift-
steller geeignet, über diesen wichtigen Gegenstand nur
ein etwas bedeutendes Licht zu verbreiten *).
Esist überhaupt zu beklagen , daß uns sehr
viele Namen von Erfindern der merkwürdigsten und
nüßlihsten Sachen unbekannt geblieben sind, wäh
rend andere minder wichtige noh immer mit Triumph
genannt werden, Verdiente nicht mit vor Allen auch
derjenige den Kranz der Unsterblichkeit, welcher den
ersten Gedanken zur Ausführung brachte, das Was-.
ser
») G. L. Hoheiselii , Di(T. de molis manvalibus veterum,
Gedani 1728. == FE, L. Goerzius, de pistrinis veterum.
Cygneae 1730. 8: == G, H. Ayrer, de molarum ini-
iis , Gottingae 1772. 4. et Prolufio de molarum pro-
greslibus, Gotting. 1772. 4. =- Histoire de la vie
Privec des Frangois par Le Grand d"Aussy. Paris 1782.
8. Tom. I, p. 33. = Joh. Be>mann's Beyträge
dur Gesch. der Erfindung. Bd. Il, Göttingen 1788. 8«
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