Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

136 11, Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungett, 
erfunden. Um das Kammrad geht ein aus etlichen 
Gliedern bestehender Kranz (der Bremskranz), 
der durch Hülfe eines Hebebaumes (des Bremsbaus- 
mes) niedergedrückt und dadurch so fest an das 
Kammrad angepreßt werden kann, daß die Bewegung 
des Kammrades gehindert und eben dadurch die Welle 
sammt den Windfslügeln still zu stehen genöthigt wird. 
Dieß Bremswerk ist in der Folge immer besser und 
bequemer eingerichtet worden. 
Die Bockmühlen (8. 12.) , vermuthlich von 
Teutschen erfunden, und noch heutiges Tages so häus 
fig in Teutschland verbreitet , daß sie selbst den Nas 
men teutsche Windmühlen dadurch erhalten has 
ben, machten bis zur Mitte des sechszehnten Jahrs 
hunderts die einzige Art von Windmühlen aus, wels 
<e man kannte. Gelbst in verschiedenen alten Bes 
schreibungen von Windmühlen aus dem siebenzehntett 
Jahrhundert wurde keine andere Art als Bockmühlen 
dargestellt 58). ' Man erfuhr nicht selten , daß heftige 
Stürnie im Stande waren, eine solche Mühle sammt 
dem Gestelle über den Haufen zu werfen. In Holo 
land besonders ging dadurch manche Mühle zu Grunde. 
Eine neue Bauart, die das Umwerfen unmöglich 
machte , mußte daher allerdings sehr erwünscht seyn. 
In der Mitte des sechszehnten Jahrhunderts glückte 
es einem Flanderer, eine solche Bauart zu.erfinden 
und völlig zu Stande zu bringen. Er machte näms 
lich die ganze Windmühle nur im Dache bes 
weglich, so daß, um die Windsflügel nach dem 
Winde 
58) 3, B. Hieronymi Cardani de rerum varietate, Lib,.T. 
cap. 10. Lugd Batav. 1666. Fol. =- Salomon de Cons, 
von allerhand Mühl - Wasser s und Grottenwerken; in 
Heronis Alexandrini Buch von Luft! und Wasserkünsten 3 
durch 4gathum Carioaem, Frankfurt 1688, 4.
	        
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