Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

166 IL. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
Wenn auch einige dieser Geseße mit der Erfahrung 
nicht vollkommen übereinstimmen, so war dieß doch 
Fein Grund, sie insgesammt zu verwerfen. Aber lei? 
der ist der Eigensinn manches sonst sehr würdigen 
Teutschen schuld an dem langsamen Fortschreiten man? 
<er Kenntnisse gewesen, die diese Nation weiter als 
irgend eine andere hätten bringen können. Cinigen 
sehr geschickten Männern, wie Karsten, Belidor, 
Mönnich, Wiebeking und Bossüt verdauken 
wir zwar viele nüßliche Anwendungen der genannten 
Geseße. Aber selbst heutiges Tages richten sich nur 
die wenigsten Müller oder Mühlenhaumeister. nach 
denselben; sie bedienen sich des Wassers den Umstän- 
den nach bald auf diese, bald auf jene Art. Und dae- 
her ist es denn gefommen, daß alle Mühlen in ihrer 
Anlage so unendlich von einander verschieden sind. 
Die gehörige Zuleitung , Aufsammlung und 
Benußkung der Aufschlagwasser , die richtige Angabe 
des Gefälles und die beste Construftion des Gerinnes 
war es nicht allein, was man feit dem Anfange des 
achtzehnten Jahrhunderts einer wissenschaftlichern Prü- 
fung unterwarf, und woran man so Vieles zu ver- 
bessern hatte. Hydraulik und Hydrotechnif , zwey 
Wissenschaften , die mit einander verschwistert sindz 
waren mit sehr vielen Entdeckungen bereichert worden, 
mit Entdeckungen, die größtentheils auch für die Mül- 
lerkunst sehr vortheilßaft waren. Dämme, Schleus- 
sen und Wehre hatten einen viel höhern Grad von 
Bollfommenheit erreicht; sogar die Schußbreter 
erhielten eine bessere Einrichtung und einen eigenen 
sinnreichen Mechanismus zur bequemern Regierung. 
Vorzüglich aber wurden auch die Wasserräder selbst 
seit dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts ges 
nauer untersucht, um eine eigene Theorie Define zu 
erfin
	        
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