1. Bereitung der Nahrungsmittel. 207
vertreten starke hölzerne an vielen Stellen mit platten
eisernen Nägeln beschlagene Scheiben.
S. 40.
Die Graupen, welche von Gerste gemacht
werden , unterscheiden sich darin von der Grüße , daß
sie kein bloß enthülsetes Schrot, sondern ziemlich re-
gelmäßige , von anhängendem Mehl befreyre und
nach ihrer verschiedenen Größe sortirte runde Körnet
sind. Vor dem siebenzehnten Jahrhundert war zwi-
schen Graupen und zwischen Grüße kein merklicher
Unterschied; das durch Stampfen zubereitete Getraide
erhielt keine besondere regelmäßige Rundung. Diese
bekam es erst, als Teutsche, wahrscheinlich furz vor
der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts , eigene
Graupenmühlen erfanden.
"Das Triebwerk der Graupenmühlen ist von dems
jenigen der Mehlmühlen nicht unterschieden. Nur
in folgenden Stücken weicht die Bauart jener Mühs-
len von diesen ab, Ein einziger mit einem Lauft
umgebener Mühlstein nimmt die Körner zwischen seine
runde cylindrische Fläche und zwischen die innere cys
lindrische Fläche des Lauftes. Hier entblößt er die
Körner von der Hülse und ründet sie ab, indem er
sich durc; Hülfe des Näderwerks schnell umwälzt.
Sein eylindrischer Umfang ist rauß: der Lauft aber
ist inwendig mit dur<löchertem und geschärftem-. Eis
senblech , also gleichsam mit einem Reibeisen gefürtert.
Die abgerundeten Graupen werden auf drey schräg
über einander gestellte eiserne überzinnte oder perga-
mentene Siebe geleitet. Ein Paar von dem Mühls
werk bewegte Stangen ziehen diese Siebe hin und her.
Viele Körner gehen durch das gröbste Sieb, welches
die größten Löcher hat, hindurch ; die übrigen bleiben
auf