212 Il. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
S:“ 4%
Milch ist ein Nahrungsmittel, welches die Men-
schen der Erde bald kennen lernten. Wahrscheinlich
benußten sie die Milch früßer als das Getraide, weil
sie schon ohne künsiliche Zubereitung gut zu verzehren
war. Bey einem solchen natürlichen Genusse der
Milch blieb man aber nicht stehen. Unter andern
lernte wan einen Theil von ihr durch mechanische
Mittel besonders zubereiten, woraus eine neue Speise
entstand. Den Rahm, die Sahne oder den
Sc< mand nahm man voy den übrigen Theilen der
Milch hinweg, seßte ihn in eine anhaltende Bewe-
gung, wodurc< die wässerigten Theile von den fetten
sich trennten, und erhielt vun diejenige Speise daraus,
welche urs. unter dem Namen Butter in Verbin/
dung mit Brod oder andern Nahrungsmitteln so treffe
lich schmeckt.
Das Buttermachen oder Buttern gehört
allerdings zu den mechanischen Wereitungen, aber zu
den freyen Gewerben, die Jeder, wer. Milch hat,
in Ausübung bringen darf. Die Werkzeuge dazu
find einfach. Man braucht nur ein Gefäß zu haben,
das den Rahm beysammen hält, und in dem Gefäße
braucht bloß eine Vorrichtung angebracht zu seyn,
welche vermöge einer äußern Kraft das Buttern bes
wirkt. Eine solche Beschaffenheit hat es mit dem
längst erfundenen Butterfasse. Cin aus Dauben
verfertigtes hölzernes: Gefäß, das gewöhnlich unten
weit, oben aber enge ist, und beym Buttern aufrecht
steht, hat oben einen hölzernen Deckel mit einem
runden Loche in der Mitte, wodurch der Stempel
oder die Stange geht. Cine hölzerne mit verschiede
nen köchern versehene Scheibe; die in das Butterfaß
paßt, ist mit ihrer Mitte an dem Stempel befestigt.
IBenan