7. Bereitung der Nahrungsmittel. 22x
Auspressen, mehr aber im Stampfen oder
Mahlen des Saamens oder der Früchte, und in eis
nem nochmaligen Auspressen. Meuschen, welche
hieraus ein Gewerbe gemacht haben, werden gemei»
niglich Delmüller genannt 27).
Wir wissen, daß die Alten zum Fettmachen ihs
rer Speisen sich bloß der O ele und niemals der But-
ter bedienten. Griechen und Nömer wandten freylich
am liebsien die Frucht des Oelbaums , die Olive,
zur Berfertiguug des Oels an, eine Frucht, die uns
auch jest tod) das allerbeste Oel liefert. Aber wo es
keinen Oelbaum und keine Oliven gab , oder wo dieß
Gewächs nicht gedeihen wollte, da baueten fie, wie
es ebenfalls noch jeßt geschießt, Sesam (Selamum
orientale), oder sie gewannen ihr Del aus Nüssen
und aus dem Sagamen des Terpentinbaums 12).
Erst in der Folge hat man noch viele andere Arten
von Saamen und Früchten zum Oelmachen brauchbar
gefunden. Aber nicht alle hieraus gewonnenen Oele
waren zu Speisen dienlich ; viele wurden bloß zum
Brennen, zum Seifensieden, zum Einschmieren beym
Maschinenwesen, in Wollenmanufakturen 2c, benußt,
um so meßr , da in den neuern Zeiten, wo man das
Buttermachen ungemein vervollkommnete , die Buts-
ter sehr oft dis Stelle des Oels erseßen mußte.
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Zr) Um die destillirten oder wesentlichen Oelegs
die gemeiniglich der Apotheker verfertigt , bekümmere ich
mich hier eben so wenig als um das thierische Fett,
welches man durch Ausschmelzen erhält.
12) Das damalige Terpentinöl muß man aber wohl
von unserm jeßigen unterscheiden, welches man aus dem
atze durch Destillation erhält, und mithin fein fetzes
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