228 I]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
hundert derselben. Jn andern Ländern sind diese hole
ländischen Delmühlen, die man keinesweges als gut
und bequem eingerichtete Maschinen rühmen kann,
nicht viel nachgeahmt: worden. In Rußland hat
man ähnliche Delmühlen eingeführt, die aber, statt
der Steine , eine gegossene eiserne Scheibe haben,
welche in einem eisernen vertieften Heerde herumläust.
Und so hat man noch manche andere. Arten von soge
nannten neuen Delmühlen gebaut, wo bloß die Ges
stalt und die Geschwindigkeit einer auf der cylindrischen
Fläche umlaufenden eisernen oder steinernen Walze
von jenen Arten etwas verschieden ist ?7). Mühlen
zum Enthülsen des Saamens vor dem Stampfen
müßten freylich von nicht geringem Nußken seyn. =
Roß-Oelmühlen, die kein Stampfwerk, sondern
bloß senfrecht bewegliche Mühlsteine zum Zerquetschen,
und dann das nöthige Preßwerk haben, sind auch
schon vor längerer Zeit hin und wieder gebräuchlich
geworden.
Q. 53.
Schon ganz alte Delmühlen waren mit einem
ähnlichen Preßwerke zum Auspressen des zermalm-
ten Saamens versehen , als unsere jeßigen Oelmüh-
len, nämlich mit Näpfen, welche den in Haar-
tücher eingeschlagenen Oelteig oder Oelkuchen
aufnehmen, mit dem converxen Deckel des Napfes,
dem sogenannten Kerne, mit der Dellade oder
dem Preßblo>e, in dessen Gruben die Näpfe ge
set werden, so wie mit dem Treibekeile und 267
sefeis-
17) Vergl. auch mit Su due nuovi Molini a Olio, da L,.
Alv. da Cunba e Figuerredo ; im Giornale letterario di
Napoli 1793. P. 01.