234 I1. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
verfertigt. Das Oel aus Lindensaamen schmeckt
sehr lieblich ; es ist aber nicht sehr einträglich. Außer-
dem ist das Aufsammeln dieses Saamens mit zu vie?
ler Mühe verknüpft. Das Sesamsl wird beson?
ders in China und in Cochinchina sehr häufig verfers
tigt 32).
S. FF.
Schon in ältern Zeiten war es bekannt genug,
daß das Oel, wenn es seine Güte nicht verlieren sollte,
in saubern Gefäßen aufbewahrt werden müsse, und
daß es nöthig sey, den darin abgeseßten Schleim
sorgfältig zu entfernen. Man bewahrte dann das
Del in kühlen Kellern auf. Jekt aber legt man in
großen Delmühlen dichte steinerne Kühlbassins an,
wovon jeder oft einige Centner Oel in sich faßt. Mit
Pumpen zieht man das Oel aus den Bassins auf
die Fässer.
Man konnte es nicht immer verhindern , daß
das Del manche gute Eigenschaft verlor , wenn man
es nicht hinreichend vor der freyen Luft und Wärme
geschüßt hatte. Es bekam oft einen scharfen beißen-
den Geschmac> und einen unangenehmen Geruch.
Man sagte dann, das Oel sey ranzig gewordenz
und in diesem Zustande , wo es flüssiger war , als
gesundes Oel, konnte es nur noch zum Schmieren der
Metalle und zum Schmalzen der Wolle ordentlich ge:
braucht werden. Nach der neuern Chemie ist bloß
der Sauerstoff , den der noh im Oel befindliche
Schleim nach und nach aus der Atmosphäre an sich
zieht,
32) 7. de Loureiro, Flora cochinchinenfis &c. Ulyß-
pone 1790. 4. Vol.IL, -- Atti della real societ3 eco-
uomica di Firenze, Vol, II, Firenze 1796, 8,