Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 243 
Mänteln jährlich seine Hofbedienten beschenft und 
selbst einige davon an die Persischen Könige geschickt 
baben. Ueberhaupt fand diese Bekleidungsart in dem 
ganzen Morgenlande vielen Beyfall **). 
6,“ 62. 
- Daß die Teutschen schon frühzeitig mit dem 
Spinnen und Weben recht gur umzugehen wußten, 
sieht man aus dem Tacitus und Plinius. Sie 
hatten diese Kunst wahrscheinlich aus Aegypten geholt, 
Anfangs webten sie wohl nur sehr grobe Tücher. 
Aber bald kamen aus ihren Händen bessere und koste 
barere Zeuge hervor. 
Bor dem zehnten Jahrhundert waren die teutso 
schen Wollenmanufakturen unter allen in Europa ver» 
muthlich die berühmtesten, Teutsche Wollenweber 
bildeten gleichsam die Pflanzschule der nachmaitgett 
trefflichen Niederländisch en Manufakturen 3 denn 
Arnold, der Vater des Grafen Balduins Ill, 
von Flandern, berief unter annehmlichen Bedingungen 
tentsche Weber und andere reutsche Handwerker in 
seine Staaten, wodurc< die Niederländischen Manus 
fakturen , die nachher so schön blüheten , erst in Gang 
kamen (8. 10. Abtheil. [.). Mit den Miederländischen 
Wollenmanufakturen wurden auch die italienischen 
berühmt. Jtalienische Mönche, die als Geißel Kay» 
ser Friedrichs 1. in Teutschland waren, haiten da 
den Wollenwebern die Handgriffe abgesehen und bey 
ihrer Röckkunft nach Jtalien unterrichteten sie ihre 
tandss 
40) Allgemeine Geschichte der vereinigten Niederlande, 
Th. I. Bd. 3. S. 209% = Monach, Sangall. in vita 
Caroli magni. Lib, 11, cap, 14. 
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