244 11. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
Landsleute darin, Diese brachten es nachher in der
Weberey so weit, daß sie berühmter als die Teuts
schen wurden. Am meisten zeichneten sich die Manu-
fakturen von Florenz, Mailand, Genua und Neapel
aus. Seit dem Jahre 1240 schäßte man die Floren-
tinischen Tücher so sehr, daß sie nach allen europäi»
schen Staaten hin versendet werden mußten 4*), So-
gar in Franfreich wurden unter dem König Karl Vl.
fast feine andere als Florentinische und Mailändische
Tücher getragen *%2), Auch England bezog alle feine
wollene Tücher und Zeuge aus jenen italienischen
Provinzen.
Jtraliens Ruhm in der Verfertigung der wolles
nen Zeuge erhielt sich mehrere Jahrhunderte lang.
Aber während dieser Zeit konnte es den Rußm nicht
allein behaupten. Am meisten rivalisirten die Nie-
derlande mit ihm. Zu diesen traten in der Folge vor-
nehmlich England und Frankreich.
M 1-35 452.
Gent's Tuchfabriken blühten schon in der Mitte
des- zwölften Jahrhunderts. Seit dem Anfange des
dreyzehnten- Jahrhunderts hob auch. Nyssel seine
Wollenmanufakturen sehr empor. Hauptsächlich ließ
es darin schöne gefärbte Tücher bereiten, die ungemein
vielen Absaß fanden. Und so stieg die Wollenarbeit
der Niederländer, die zur Einfuhr der Materialien
eine eben so glückliche Lage hatten als zur Abfuhr der
Waaren, von einer Stufe zur andern empor.
-- Nur einige unangenehme Vorfälle hinderten die
Niederländer, in Hinsicht der Wollenmanusakturen
so-
2x) Denina, Staatsveränderungen von Italien... Th, Il.
S. 338 f. “M
42) Esprit des Jourgeaux. Fevr, 1781,