Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 247 
hält dieses Land doch noch immer die meisten Tücher 
und Zeuge, zum Theil von spanischer Wolle verfertigt, 
aus fremden Ländern. Die besten Wollenmanufaktue 
ren in Spanien befinden sich zu Segovia, Guas 
dalaxara, Madrit, Brihuega, Juieste, 
Trevel2. Die feinsten Tücher sind die St. Fer? 
nandotücher von Brihuega, diejenigen von 
Guadalaxara und Segovia. 
6. 65. 
Schon in den ältesten Zeiten waren in Eng- 
land die Wollenwebereyen allgemein. Man nannte 
schon damals die unverheyratheten Mädchens Spin- 
nerinnen (Spinliers). Beweise hierüber aus dem 
eilfren und den folgenden Jahrhunderten finden sich 
in mehreren alten Annalen und Chroniken *?). Aber 
vor dem vierzehnten Jahrhundert waren alle wollenen 
Tücher und Zeuge, welche die Engländer verfertig? 
ten, eben nicht sehr fein. Die feinen, welche Gng- 
land gebrauchte, wurden aus Jtalien und aus Spas 
nien geholt. Erst.im vierzehnten Jahrhundert erhiels- 
ten die englischen Wollenmanufakturen einen viel hö? 
hern Grad der Bollkommenheit. 
Seit der Verordnung Richard des Ersten 
vom Jahr 1197, nach welcher die Tücher 2 Ellen 
breit und von gleicher Güte verfertigt werden sollten, 
ließ man nie die gehörige Breite und, Länge außer 
Acht. Man hielt deßwegen sogar eigne Ellenmess 
ser. Der Ellenmesser des Königs mußte z. B. nach 
der 
43) Vergl, m. Report of the committee of the Highland 
Society of Scotland to whom the suübje& of Shetland 
wool was referred &c Edinb, 1790: 8. 
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