Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

248 I], Abtheil. Gesch. d. mechan, Bereitungen, 
der Parlamentsakte vom Jahr 1328 alle Tücher mess? 
sen. Und diejenigen, welche die vorgeschriebene Länge 
und Breite nicht hatten, kamen an den Eigenthümer 
nicht wieder zurück. Die ungefärbren mußten 28 
Ellen lang und 2 Ellen breit, die gefärbten aber 26 
Ellen lang und 33 Ellen breit seyn 44). 
Die- Niederlande konnten sich nicht einer solchen 
gewissewhaften Polizeyaufsicht erfreuen, und deßwegen 
wurden da auch die Tücher schmäler gewebt. Das 
Publikum nimmt immer lieber das gehaltreichere, 
wenn es die Wahl hatz es war daher wohl kein Wun- 
der , daß man oft lieber nach den englischen Tüchern 
griff (8. 63.). Die Auswanderungen der Wollenwe- 
ber und Tuchmacher aus Flandern und Brabant kamen 
England ebenfalls sehr zu statten. Eduard der 
Dritte nahm die große Anzahl Ausgewanderter mit 
offenen Armen auf (8. 63.) , und verfündigte allen 
Denjenigen viele VBortheile , welche noch nachkommen 
wollten. Und so geschah es denn auch, daß in dex 
Folge noch viele andere, nicht bloß Weber und Tuch- 
bereiter, sondern auch Walkmüller und Färber ihr 
Baterland verließen und nach der glücklichen Insel 
Hinsteuerten. Dadurch sorgte Eduard nicht bloß 
väterlich für das bessere Gedeihen seines Landes, sons 
dern er sättigte dadurch zugleich einen Theil seiner 
Rachbegierde gegen die Freunde Frankreichs. 
Im Jahr 1336 kamen verschiedene heilsame 
Parlamentsverordnungen zum Vorschein, nach wels 
<en die Ausfahr der englischen Wolle und die Ein- 
fuhr 
*4) Statuten und Ordnungen des Königreichs England wes 
gen des Tüchmachens , angefangen a. 1328 2, trenlich 
verteutscht. 1618. =- Marquard , de iure mercat. 
Tow, II. p. 561 sq. =- Anderson's Geschichte der 
HDandlung« Th. 11. S,. 295,
	        
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