Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 261 
und Tuchwanufäktur des Grafen Anton von For! 
gatsch zu Gatsch ist ohngefähr seit 50 Jahren im 
Gange. Sie wurde mit großen Kosten errichtet, und 
hat im ganzen Lande ihres Gleichen nicht. Sie ent- 
hält 22 Zeug und 6 Tuchstühle. 1500 Spinnerin- 
nen sind in iht beschäftigtz und jährlich «verarbeitet 
sie zwischen 500 bis 600 Centner- Wolle, woraus 
gegen 1009 Stück Zeug und über 8000 Ellen feines 
und mittelfeines Tuch zum Vorschein kommen **). 
Dem Russischen Neiche fehlt es ebenfalls 
nicht an. Wollenmanufakturen, die unter des weisen 
Alexanders Regierung gewiß immer mehr an Voll- 
Fommenheit zunehmen werden.“ Die Tuchmanufaktus 
ren zu Kasan gebrauchen ausländische Carden und 
holländische Tuchscheeren. = Manche Völker , de- 
nen sonst die Weberkunst ganz fremd war, haben erst 
in den neuesten Zeiten angefangen , sich mit der Ver? 
fertigung von Zeugen zu beschäftigen , z. B. die Ir o2 
kesen." Bey diesen Völkern, die sonst fast einzig 
das Jägerleben liebten, soll man seit dem Jahre 1794 
Krempeln , Spinnräder und Webersiühle sehen , die 
in voller Bewegung sind. 
S. 73- 
Die Spanis<e Wolle kannte man schon 
längst als die allerbeste unter aller Europäischen Wolle. 
Aus ihr wurden nicht bloß in Spanien , soüdern 
noch mehr in Italien, in den Niederlanden , in Eng? 
land, Frankreich, Teutschland 2c. die feinsten und 
schönsten Zeuge gewebt. 
Wir 
55) Journal für Fabrik, Manufaktur 26. Bd. XVI, Leipzig 
1799. 8: May, S« 412. 
R 2
	        
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