Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 295 
eingerichtete Spinnmaschinen im Gange, die den Cis 
genthümern bedeutende Borrheile gewähren. Die 
Spinnmaschinen der Gebrüder Diergarden zu Lan- 
genbergim Bergischen sollen in kurzer Zeit eine sehr 
große Quantität Garn liefern, aber in Hinsicht der 
Feinheit desselben noch etwas zu wütschen übrig lassen. 
Der Mechanifus Czerny aus Wien bauete vor ein 
Paar Jahren der Madame Lange in Bremen eine 
solche Woll -Spinumaschine. Auch ein teutscher Me» 
<auifus Schürmann hat anmehreren Orten Teutsch 
lands seßr wirksame Woll- Spinumaschinen angelegt. 
Der Engländer Lewes versertigte in Wien mehrere 
solcher Maschinen, deren jede 300 Spuhlen enthielt 
und zu Aufsehern vier Personen bedurfte. Er vers 
kauste jede Maschine für 8000 Gulden, z. B. eine 
an den Grafen Rothenhan und eine andere an den 
Baron Fries, die sich zugleich gerichtlich und bey 
100,000 Gulden Entschädigung verpflichten müßten, 
die Maschine in den nächsien zehn Jahren weder für 
sich , noch für andere nachmachen zu lassen. 
In Frankreich haben Kayser und Delie sinns 
reiche Verbesserungen mit den Woll - Spinnmaschinen 
vorgenommen, um Wolle verschiedener Art zu feiner 
und gröbern Tüchern und Zeugen genau darauf spins 
nen zu können. Die Feinheit des wolienen Maschi? 
nengarns hat man noch keinesweges der Feinheit des 
Garns der Engländerin J ves (8. 79.) gleich gebrachtz 
dieß möchte aber auch wohl niemals nothwendig seyn. = 
Waagen, welche dienen, die Feinheit des Garns zu 
bestimmen, erfanden vor ein Paar Jahren die Enge 
länder Ludlam und Whitfield, 
Zum Abtheilen des Garns in Gebinde, Streh- 
nen oder Stücke hat man die Weifen oder Ha- 
spel erfunden. Die gemeine Handweife war wohl 
S 2 zuerst
	        
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