276 Ii. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
zuerst da. Die bequemere und künstlichere Gattung,
welche Schnapphaspel, Schnellhaspel, Zähl-
haspel heißt, kam später ans Licht. Noch künsili-
here Arten brachte man im achtzehnten Jahrhundert
mit den Spinnrädern in Verbindung (8. 78.). Man
erfand sogar Weifen , welche die Zahl der Fäden und
Gebinde durch Zeiger auf einem Zifferblatte anzeigen.
Der teutsc<e Name Haspelist auch ins Französische
übergetragen worden (l'alpe) 3 undesistimmer möglich,
daß ein Teutscher der Erfinder dieses nüßlichen Werks
zeugs gewesen ist. Der Gehalt des Gebindes beruht
auf der Größe des Haspelrades , und diese Größe ist
in den meisien Ländern ausdrücklich vorgeschrieben
worden.
GG." 0.
Zur Verwandlung des Garns in Tuch oder Zeug
(5. 75.) gehört eine eigene Maschine, welche Webers
stuhl heißt. Diese Maschine ist eine sehr alte Er-
findung , welche vermuthlich aus Aegypten abstammt.
Sie war anfangs viel einfacher als jekt; aber auch
die Arbeit darauf ging viel langsamer von Statten.
Die parallel ausgespannten Fäden (die Kette, der
Zettel oder Aufzug), zwischen welchen unaufhör-
lich ein anderer Faden (der Einschlag oder Ein-
trag) hingeschlängelt wird , kommen entweder in hos
rizontaler oder in vertikaler Lage auf den Weberstuhl.
Im erstern Falle it denn der Stuhl tiefs<äftig,
Basle- lifse;. im andern ho<hsc<häftig, Haute-lisse,
In Curopa werden Fast alle wollene Tücher und
Zeuge auf tiefshäftigen Stühlen gewebt , dahingegen
Indianer und Amerikaner, so wie die Jsländer **),
ihre
62?) O. Olavius, ökonomische Reise durch Jsland 26, 3
6, d. Dänisch, übers. Dresden u, Leipzig 1787. 4«