Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 277 
ihre Webereyen auf hoc<s<äftigen Stühlen verrich- 
ten. Goguetund mehrere andere behaupteten, daß 
die Alten die Kette immer senkrecht ausgespannt ge? 
habt, folglich auf einem hochschäftigen Stuhle stehend 
gewebt hätten 79). Die angeführten Stellen des 
Homer und Birgil scheinen dieß freylich noch 
nicht zu beweisen 3 aber man darf ihm doch beystim? 
men. Es ist schon keinesweges unwahrscheinlich mehr, 
wenn man bedenkt, daß jene unkultivirtern "Völker 
sich. noch heutiges Tages dieser Art zu weben bedie? 
nen. Ihr Weberstuhl ist sehr einfach 3 er wird des 
Morgens aufgestellt und des Abends auseinanderge? 
nommen. Die Arbeit darauf geht sehr langsam von 
Statten; das Gewebe selbst aber geräth vortrefflich. 
So viel ist ebenfalls gewiß, daß die Hautelisseweberey 
bey den wollenen Tüchern und Zeugen früher abkam, 
als bey den leinenen und baumwollenen. 
In den neuern Zeiten wurde der aus dem grauen 
Alterthum abstammende Weberstuhl', der übrigens 
schon alle Haupttheile des unsrigen enthielt, beträcht? 
lich verbessert. Es wurden, um die Arbeit besser und 
leichter zu machen , neue Theile hinzugeseßt, alte 
vervollkommnet. Tücher (das dickere , wollichtere, 
filzichtere Gewebe) sind gemeiniglich breiter als Zeuge 
(glättere , leichtere, dünnere und ungefilzte Gewebe). 
Der Stuhl zu leßteren durfte also auch schmäler seyn. 
Die meisten Verbesserungen und Veränderungen hat 
der Weberstuhl in dem achtzehnten und in den ersten 
Jahren des neunzehnten Jahrhunderts erlitten. Schon 
im Jahr 1737 erfand der Engländer Kay die Kunst, 
ohne 
70). Goguetk, über den Ursprung der Geseke und Künste« 
Th. 1, S, 127.3 Th«+ 11. S-175. 
S 32
	        
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