Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2, Bereitung der Kleidung, 285 
erst in dem vorigen Jahrhundert'ordentlich gelungen. 
In England, besonders in Coventry, sind die Plüsch 
manufakturen von größter Wichtigkeit. Der Plüsch 
ist entweder bloß von Wolle , oder der Grund ist 
Wolle und die Oberfläche Kamelgarn (F5. 90.). Er 
dient nicht bloß zu Kleidungsstüken, sondern auch 
zum Ausschlagen der Kutschen u. dergl. Man hat 
gefärbten und gedruckten. - Der kostbarste ist der ge- 
rippte Plüsch. Der langhaarige Plüsch ist schon 
lange unter dem Namen Velpel bekannt gewesen. 
Die Sammetartigen Tücher , wie der Manchester, 
wurden schon längst über messingeze Ruthen gewebt; 
die herumgehenden Fäden mußten hernach aufgeschnits- 
ten werden, so wie es ebenfalls bey dem baumwolle» 
nen Manchester geschieht. 
S. 85. 
Gekeperte oder geköperte Zeuge haben 
schon die Alten zu verfertigen gewußt; vielleicht wa- 
ren die Aegyptier die Erfinder derseiben. Man schäßt 
diese Art von Weberey , welche den Zeugen eine 
größere Stärke gibt, noch immer sehr; man wendet 
sie aber nur bey einigen Zeugarten, z. B. bey Frieß, 
Kersey und Flanell an. 
Als man in den neuern Zeiten mehr auf Ab- 
wechselungen, die auch das Auge vergnügen, bedacht 
war, da sah man auch allerley bunte Tücher und 
Zeuge, geflammte und liniirte Tücher, ge 
blümte oder faconnirte, gezogene und hros 
< irte Zeuge aus der Hand des Webers zum Vors 
schein kommen, Die geblümten Zeuge erfordern von 
Seiten des Webers viele geschickte Kunstgriffe, und 
die Arbeit selbst geschieht nach einem Mustierpapier, 
der sogenannten Patrone, worauf die einzuwirken? 
den
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.