286 I1. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
den Bilder, Blumen u. dergl. abgezeichnet sind. Der
geschickte teutsche Mechaniker Hohlfeld erfand zu
Anfange des achtzehnten Jahrhunderts einen neuen
Weberstuhl zu fagonnirten Zeugen, bey welchem der
Weber Niemand nöthig hat, der den Faden zieht.
Teutsche und Franzosen verbesserten in der Folge die-
sen Weberstuhl noch mehr. Geflammte und linürte
Tücher erforderten weiter keine Geschicklichkeit , als
das gehörige Aufziehen der gefärbten oder ungefärbten
Kette und das ordentliche Durchwerfen des ganz oder
zum Theil gefärbten Einschlags.
S. 86.
Einen welt reellern Nußen als das Buntmachen
der Tücher und Zeuge hatte die Verbesserung und
Berschönerung derselben durch das Walken, Sees
rxenund Appretiren,
Durch das Walken werden die Tücher reiner,
dichter und stärker dargestellt. Das Gewerbe der rö- :
mischen Fullonen bestand bekanntlich darin, die
vom Stuhle gekommenen Tücher zu waschen, zu wal ;
ken , zu rauhen und zu appretiren. Das Walken ist .
ein gewaltsaimes Schlagen oder Stampfen , wobey
gewisse reinigende Zuthaten mitwirken. Die alten
Fullonen walkten durch Treten mit den Füßen, wie
es noch jekt die Jsländer thun. Zur Reinigung des
Tuchs nahmen sie nicht bloß Wasser mit der Seifen-
pflanze (5. 75.), auch wohl mit Kleye , sondern sogar
schon eine Art Walkererde, creta lfullonia, wie sie
Plinius nennt 78), Als die Walkfmühlen. erfuns
den wurden, da trennte man die Neinigung der Tü-
<er von der übrigen Bereitung, von dem Rauhen .
und
78) Plin. XVII 18.