2. Bereitung der Kleidung. 235
mit einem Filze bedeckt. Man legte die Haare ver-
muthlich nac< einem Striche-hin, um. das Tuch
scheinbarer zu machen; und dieß war ohne Zweifel
die einzige Appretur der alten Tuchbereiter 89),
Nach und nach, wandte man allerley Verbesse-
rungen und Erfindungen auf die Bereitung der Tücher
an. Und nach der Erfindung des Scheerens und
Pressens- wurde das Rauhen und Appretiren so künst»
lich , daß es bloß von gelernten Tuchbereitern
oder Tuchscheerern verrichtet werden konnte, die
schon zur Zeit der Wiederauslebung der Wissenschaften
mit zu den angesehensten Handwerkern gehörten (5. 70).
Die Carden wurden nun viel zweckmäßiger auf ein
hölzernes Kreuz besestigtz und mit einer fast zwey
Ellen langen Scheere, die der Tuchbereiter vermöge
einer hölzernen Handhabe und eines daran befestigten
Riemens in Bewegung seßte, wurde das aufgelockerte
Haar des über einem convexen Scheertische auss
gespannten Tuchs geschoren. Die englischen Tuchbes
reiter erlangten hierin vorzüglich viel Fertigkeitz und
die englischen Tuchscheeren behaupten auch noch ims
mer den Vorzug vor allen übrigen.
In den englischen Tuchmanufakturen legte matz
im achtzehnten Jahrhundert sogar eigne Rauhmas-.
schinen und Scheermaschinen an, wo Carden
und Scheeren nicht von Menschenhänden geführt zu
werdet
prouve, que ni du tewps de Dioscoride, ni du temps
de Pline on ne faisoit usage du Dipsacus , ou chardom
8 foulon, pour lainer les etoffess in den Memoires de
Plostitut national des Sciences et Arts, An IV, de Ia
Repub], Tom.,I1. Litt. et Beaux - Arts p. 600,
80) Be>mann's Behträge 16. Bd, IV. S,. 36
Poppe's Sesch. d. Tehnol>B, H :
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