2. Bereitunz der Kleidung. 293
lauter Papierscheiben zusammengeseßt werden 3*).
Solche Walzen will man nicht bloß dauerhafter als
die hölzernen gefunden haben 3 sie sollen auch den Zeus
gen einen ausnehmend schönen Glanz geben. Man
stellt einen solchen Cylinder von Papier zwischen zwey
metallene Cylinder, und beym Gebrauch kehrt man
die rechte Seite des Zeugs gegen den papiernen Cylins
der hin.
- Kareyen heißt so viel, als: die Fäden des
Zeugs durch Wärme und Nässe einlaufen und gleiche
sam filzen lassen. Das Wort kömmt vielleicht von
dem Französischen corroi her, und es ist möglich,
daß die Franzosen Erfinder dieser Bereitungsart des
Zeugs sind. Man gebraucht dazu eine eigne Mas
schine, die Kareymasc<hine, welche aus hölzernen
Walzen besteht, über die das Zeug naß und warm
hingezogen und so in Wasser geko<ht wird. Das
Kreppen oder Krausmachen der dünnen und lockern
Zeuge mittelst der Dünste von kochendem Wasser ist
ämmer eine bemerkenswerthe Erfindung, obgleich sie
zu den minder wichtigen gehört. Cben so auch das
Frisiren (Natiniren, Coutoniren , Crispiren) der
Tücher , eine französische Erfindung , welche darin be?
steht , die Wolle auf der rechten Seite des Tuchs-in
kleine zusammengedrehte Knötchen zu bringen. Es
geschah dieß sonst durch die Frifirmühle. Eine
mit Carden beseßte Walze zog das Tuch unter einer
mit Kitt und feinem Sand besesten Tafel hin, deren
schütternde Bewegung die Knötchen hervorbrachte.
Ein Franzose erfand im Anfange des achtzehnten
Jahrhunderts eine vom Wasser getriebene Frisirmühle,
die
85) Annales des Arts et ManufaGures, Tom, XIIL, p. 78.