Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

- 2 Bereitung der Kleidung. 295 
ersten glücklichen Versuch. Seine Manufaktur von 
heiß gedruckten Flanellen oder Sergen war 
lange Zeit in bester Blüthe , da andere neben der seis 
nigen nicht recht fortkommen wollten. In Frankreich 
wurde diese Erfindung einige Jahre später durch die 
Herren Marcis eingeführt. Die erste Druckerey 
der Art kam in Nouen zu Stande. Zwey Künst» 
ler zu Amiens, Bouvalet und Flesselle, 
verbesserten sie in der Folge. Anfangs wandte man 
die neue Kunst bloß auf Serge an, bald nachher 
aber auch auf Waare von Kamelhaar, besonders auf 
Plüsche (8. 84.) , und vor zwanzig Jahren am meisien 
auf Kamelott, Tammy u.s. w. 
Heiß gemachte schwere kupferne Platten wurden 
durch eine starke Presse auf das Zeug gedruckt; sie 
stellten dann auf demselben die Zeichnungen dar, die 
sie selbst enthielten. Zu Zeichnungen von vielen Far» 
ben, wie man sie z. B. an Kanten zu Röcken und 
Westen sicht , waren viele Kupferplatten nöthig. 
Wegen der Beschwerlichkeit, die Kupferplatten oft 
aufzuseßen , gerieth Bouvalet auf die Idee, das 
Drucken mit einem Walzwerke zu verrichten. Die 
Ausführung entsprach der Erwartung. Die kupferne 
Walze , worauf die Zeichnung gestochen war, wurde 
mit einem eisernen Bolzen erwärmt, und die Arbeit 
gewann sehr an Bequemlichkeit und Vollkommenheit. 
Um sie noch leichter zu machen, und einen beträchtli- 
<en Theil Kohlen zu sparen, brachte Flesseile in 
der Druckwalze selbst einen Rost mit Feuer an. = 
Die fertig gedruckten Zeuge wurden zuleßt mit einer 
Kraße und Bürste auf der bedruckten Oberfläche glats- 
ter und angenehmer gemacht. 
Jakob Maak aus Stuktgard wollte im 
Jahr 1745 zuerst in Grimms a.in der erserligung 
es
	        
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