Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

318 I11.Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitunget. 
liche Katune (sogenannte baumwollene Schleyer) ver- 
fertigt. Dichtere Katune ; die zum Druck an auss 
wärtige Manufakturen geschickt wurden, kamen mit 
den Halstüchern erst im Jahr 1695 ans Licht. 
Nachdem man viele Jahre lang die Katune zum 
Drucken nach fremden Oertern versendet hatte , so 
wurde endlich im Jahr 1750 zu Plauen die erste 
Katundruckerey von Neumeister gegründet. Dieß 
Gewerbe fanden die Manufakturisten bald so einträge 
lic, daß sie sich nicht einmal mehr mit dem Weben 
abqaben , sondern die Kaiune aus Hohenstein, 
Lichtenstein und andern daneben befindlichen Oex- 
tern bezogen, und sie nur weiter zurichteten und druck» 
ten. Seit dem Jahre 1715 war die Schauaxu- 
stalt eingegangen. Jm Jahr 1764 wurde sie nebst 
der Stempelung wieder eingeführt. Und. so stiegen 
die dortigen Katunmanufakturen immer höher und 
höher. In allen Städten des Voigtlandes sollen 
sich trioch vor ein Paar Jahren gegen 2000 gangbare 
Weberstühle befunden haben, wovon Plauen allein 
700 zählte * 8). 
* Die Katunmanufakturen zu Chemniß haben 
sich erst in den leßten zwanzig Jahren außerordentlich 
gehoben. Im Jahr 1780 druckte man daselbst nur 
auf 40, im Jahr 1799 auf r10 und im Jahr 1801 
schon auf 300 Tischen. Die Anzahl der Stücke Kas 
tun und Ziß , die im Jahr 1800 zu Chemniß ge 
druckt wurden, war um 17,000 größer als ein Jahr 
zuvor, im Jahr 1801 um 25,000 größer als im 
Jahr 1800 u. s, w. In Frankenberg, wo 15 
oder 20 Jahre vorher die Katundruckerey sehr geringe 
war, 
36) Sächsische Provinzialblätter, Bd, X. Leipzig 1797. 8. 
S. 468 f.
	        
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