320 I1. Abtheil. Gesch. d. mehan. Bereitungen,
den neuern Zeiten brachte er auch die Katundruckerey
sogar durch; Anwendung schöner Kupferplatten zu ei?
nem sehr hohen Grade der Vollkommenheit. Seine
Manufaktur sekte sich ferner ian den Besiß der Kuvst,
Gold und Silber auf Katun zu mahlen und beydes
zu einem vorzüglichen Glanz zu erhöhen. Kayser
Joseph 11. belohnte seinen Eifer und die Erschaffung
so vieler nüklichen Anstalten durch Titel und Adels
brief. Der Kaufmann Freyherr von Fries hatte
jedoch ebenfalls vielen Antheil an dem Flor jener
Augsburgischen Manufakturen, welche aus sich selbst
Katune hervorbrachten, die man den besten Ostindis
schen an die Seite stellen konnte. Auch Halbkas
tune (aus leinenen und baumwollenen Fäden) lernte
Augsburg sehr bald verfertigen. = Heidel?
berg erhielt im Jahr 1765 die erste Zikmanufakiur
durch den Hru. Biuguer u. Komp.
CG. 100:
Die älteste Katunmanufaktur im Oesterreichs
schen, welche schon seit etlichen sec<szig Jahren bes
steht, ist die zu Schwechat. Schon im Jahr
1785 beschäftigte sie 1056 Weber, 22499 Spinner
und Spinnerinnenz; sie hatte 11 Drucktische und 194
Werkmeister, Andere Manufakturen von demselben
Zeuge entstanden in der Folge zu Fridau, Ebs
reichsdorf, St. Pölten, Gräz 2x. Zu Hos
litsch und zu Sassin in Ungarn Famen die Katuns
wmanufakturen ebenfalls empor. Die Katunmanutafks
tur zu Csekels verfiel, nachdem sie eine Zeitlang
im Gange gewesen war. = In Böhmen machte
die Katundruckerey nicht minder gute Fortschritte.
*" Der Jude Moses Heymann zu Breglau
war gleich nach dem siebenjährigen Kriege der Stifter
der