Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 323 
Hes durc die Einführung der Katune iv Europa 529 
friedigt wurde, war nicht gering. Das Frauenume 
mer, welches vorher feine leichte inländische woltiene 
Zeuge trug, fühlte sich wett leichter und frever, als es 
fich an die Katune gewöhnt hatte. Außerdem (-uchs 
teten die bemahlten und bedruckten Arten (8. 57.) 
recht schr in die Augen und erregien bey Jedem ein 
Woblgefallen. 
CG; L0O1. 
Die loc>er gewebte Art von Katunen, welche 
wir Mousselin oder Nesseltuch nennen, haben 
die A!ten ebenfalls schon zu verfertigen gewußt, Ges 
wmeiniglich wird der Name Mousselin von dem 
Französischen Moulle (Moos) abgeleitet, weil dieß 
Zeug sich beynahe wie feines Moos anfühlt. GEinige 
glauben aber auch, das Zeug heiße im Arabischen 
Moyselini, von der Landschaft Mustoli in Mejos 
potamien, woraus die Franzosen Mouslelin gemacht 
hätten. Nesselruch heiße es, weil es mit dein 
Zeuge Aehnlichkeit har, das ehemals aus Messein vers 
fertigt wurde. Heutiges Tages gibt es vieleriety 
Gartungen von Mousselins ,. fagonnirce, gemusterte 
u. dergl. Manche sind von ungemeiner Schönheitk, 
selbst mit goldenen, silbernen und seidenen Blumen 
durchwirkt, Solche durchwirkte Mounsselins, unter 
dem Namen Jamdaygi, sind weit theurer als die 
schöusten gesticten. Sie werden in Bengalen verfers 
tigt, aber nicht in so großer Menge, daß may sie 
aus diesem Lande leicht erhalten könnte, Europäer 
haben sie noch nicht nachgemacht. 
ian muß erstaunen, wenn man bedenkt, wess 
<e feines Nesseltuch die Indianer wit den simveisten 
Werkzeugen schon in frühern Zeiten zu versertigen 
X 2 wyßs
	        
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