3, Bereitung der Kleidung. 325
ben diese Manufakturen an Erweiterung noch viel
mehr zugenommen. Im Jahr 1793 machte man
zum ersten Mal. ein Stü Mousselin aus der im
Reiche erzeugten Baumwolle.
In der Schweiz, in Italien, im Preußischen,
Sächsischen und in verschiedenen andern Ländern blie-
ben die Mousselinmanufakturen ebenfalls nicht zurück.
In der Schweiz besikt Zürch die ausgebreitetsten
Manufakturen von dieser Art. Sie wurden am Ende
des siebenzehnten Jahrhunderts durch französische
Flüchtlinge eingeführt, und im achtzehnten Jahrhunz-
bert immer beträchtlicher, bis man sie in den neuern
Zeiten auf eine vorzüglich hohe Stufe der Vollkoms»
menheit erhob. Die Mousselinmanufakturen lieferten
nun alle Gattungen feiner und mittelfeiner , glatter,
gestreifter , gewürfelter und gestickter Mousseline ,
wovon lektere besonders ausnehmend schön und gut
sind... So viel auch die Zürcher Mousseline in Ita»
lien, Spanien, Teutschland, selbst in Frankreich und
in andern Ländern abgeseßt werden, so haben ihnen
in den neuesten Zeiten doch die englischen Mousselins
manufakturen einen bedeutenden Schaden zugefügt.
Die berühmten Mousselinmanufakturen zu St, Gal»-
[en entstanden im Jahr 1753. Site verbreiteten sich
bald nach, andern Gegenden hin. VBornehmlich die
gestickten Mousseline sind sehr schön und geschmackvoll;
sie sollen selbst die englischen geblümten übertreffen,
die ihre Zeichnungen auf einem. künsilichen Webers
stuhle durch den Zug erhalten. Auch in Appenzell
werden geblümte ungestikte Mousselins verfertigt,
die in einem hohen Werthe stehen, aber jenen gestick-
ten doch nicht an innerer Güte und Schönheit gleich
Fommen. Bern's Manufakturen kamen ebenfalls
seit etlichen 50 Jahren in Fior.
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