Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

346. 11. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen, 
Sachsen. keine Arbeit , weil durch den „Krieg die 
Baumwolle vertheuert und die Einfuhr des englie- 
schen Garns verhindert worden war. Durch Unter- 
stüßung des Churfürsten führte man daher die Hand- 
Maschinenspinnerey ein. Und wirklich wurden in je 
nem Lande seit dem Jahre 1793 bis 1802 über 4000 
Hand - Spinnmaschinen gangbar, welche wenigstens 
T:50,000 Spindeln in Aktivität seßten. Unter den 
Baumwollenmanufakturen, welche eine Hand; Ma- 
schinenspiunerey unterhielten, zeichnete sich vornehms 
lic diejenige der Gebrüder Pflugbeil zu Chems- 
niß aus. Seit dem Jahre 1800 aber kamen die 
großen Wöhleyxschen, Langeschen, Bernhard- 
schen und Whitfieldschen Spinnmaschinen hinzu, 
die ihre Anlagen auf 10,900 Spindeln“machten und 
seit Jahr und Tag schon besseres Garn gesponnen has 
ben sollen, als alle andere ähnliche Spinamaschinen 
in Teutschland, Jm Jahr 1802 zählte man in dem 
ganzen Erzgebürgischen Kreise 400 Spiunmaschinen, 
welche wenigstens 150,000 Spindeln in Bewegung 
seßten. In den leßten Jahren sind noch verschiedene 
neue hinzugefommen, 
Hr. Weiß der Jüngere zu Langensalza, ein 
Mann von Fleiß und Genie, errichtete dort treffliche 
vom Wasser getriebene Spinnmaschinen, die in ihrer 
Bauart wohl von den Chemnißer Maschinen abweis 
ehen , aber Garn spinnen , das den englischen an 
Güte nichts nachgiebt. Zu Hamm bey Hamburg 
ließ Hr. Hansen schöne Spinnmaschinen anlegen. 
Vom Jahr 1789 an bis zum Jahr 1798 hatte er 
durch verschiedene Mechaniker die Erbauung versuchen 
lassen , er war selbst in technologischer Hinsicht durch 
England gereist; aber die Maschinen kamen doch im- 
mer noch nicht ordentlich zu Stande, Erst im Jahr 
1800
	        
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