352 I]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen,
ebenfalls sehr feines baumwollenes Garn spinnen,
wie mehrere Neijebeschreiber versichern 99).
Erst nach und ng<< lernte man einsehen, daß zu
verschiedenen Arten von Geweben nicht einerley Art
von Baumwolle passend sey. Manche Baumwolle
ist feiner , andere gröber; manche länger, andere kür-
zer3 manche heller, andere dunkeler 2. Und diese
verschiedenen Eigenschaften gehen natürlich mit auf
das Garn und auf das Gewebe über, So hat man
z. B. gefunden , daß die Baumwolle von Cayenne
zu Mousselinen , diejenige von Maranchan oder
Maranchao zu Manchester, die rothe Siamische
und Bengalische zu den kostbaren chinesischen Nan»
kins 2c. dienlich sey. Man sah ferner ein, daß das
Mulegarn (FF. 105.) trefflich zu allen Mousselinen,
nicht bloß als Einschlag, sondern auch als Kette, das
Wassergarn aber viel besser zu dichtern Zeugen , zu
Katunem, Manchestern 2c. als Kette gebraucht wers
den könne, und daß überhaupt das Garn desto feiner
und sanfter seyn müsse, je feiner und sanfter die Zeuge
selbst ausfallen sollen. Die Beobachtung dieser eins
fachen Grundsäße hat auf die Vervollkommnung der
Gewebe einen bedeutenden Einfluß gehabt.
S- 411.
Der Weberstuhl zu Katun, Mousselin, Nans
kin und den meisten baumwollenen Zeugen brauchte
nicht einmal so künstlich zu seyn, als der Wollenwes
berftuhl (8. 81.). In seinen Haupttheilen hat ex
auch seit der Erfindung keine wesentliche Beränderung
erlits?
80) 3.B. S. G. Gmelin, Reise durch Rußland» Th. 11.
Petersburg 1774. 4- S. 141. Väit der Abbtivung des
Spinnrades,