Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

368 11. Abtheil. Gesch. d. mechatt. Bereitungen. 
Preis gab und ihn dann trocknete, oder auch, daß man 
ihn frey dem Winde und Wetter ausseßte. Lektere 
Methode hat man in den neuern Zeiten vorzüglich bes 
währt gefunden. = Mehr Veränderungen und aufs- 
fallendere Verbesserungen wurden im Laufe der Zeit 
mit denjenigen Werkzeugen vorgenommen, welche den 
Flachs brechen oder boken, und zertheilen oder 
hecheln. 
- Obgleich das Brechen und Schwingen da, wo 
män den Flachs in nicht sehr großer Meyge zubereitet, 
noch immer mit den gewöhnlichen simpeln Breche 
Werkzeugen geschieht, so hatte man doch schon vor 
hundert und mehreren Jahren an einigen Orten eigne 
Bokemühlen oder Flachsmühlen erbaut , die 
von Wasserrädern in Bewegung geseßt wurden. Ger 
reifte Walzen ergriffen den Flachs, zwängten ihn zwis 
schen sich und boften ihn so. Andere Urten von 
Flachsmühlen, die man in der Folge, vornehmlich 
in Teutschland (3. B. in Niedersachsen), in- England 
und in Schweden erfand , waren auch anders einge- 
richtet. So besteht z. B. die zu Helsinglandin 
Schweden erbauete und durch Wasser getriebene 
Mühle aus einem großen hölzernen Hammer und aus 
Scwinghölzern , die sternförmig, oder wie Speichen 
eines Rades, um eine bewegliche Achse vertheilt sind 52). 
Solche Mühlen, die den Flachs mit einem weit ges 
ringern Aufwande von Zeit und Menschenhänden zum 
Spinnen vorbereiten, müßten in Teutschland zum ge- 
mein? 
36) Neyere Geschichte der Sees und Landreisen. Bd. XV. 
Höämburg 1891. 8. Auch unter dem Titei : Reise durch 
einige schwedische Provinzen bis zu den südiichen Wohns2 
pläßen der nomadischen Lappen, von I, W. Schmidts 
Hamburg 1801, 8. S, X601,
	        
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