Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 369 
meinschaftlichen Gebrauch ganzer Dörfer von vielem 
Nußken seyn. 
Die Erfindung der Hechel seßt eben sowohl, 
wie jene «Vorrichtungen zum Boken, einen gewissen 
Grad von Scarffinn voraus. Anfangs hat maix 
sie gewiß so einfach wie möglich und von einetley Kaa 
liber gehabt, Aber baid sah man doch ein, daß 
Hechelu mit gröbern und feinern Zähnen gebraucht 
werden müßten, um die Fasern des Flachses gehötig 
zu zeriheilen und die kürzen von den langen abzuson?- 
dern. Am Rhein war schon längst eine eigne 
Hanfhechel gebräuchlich, welche auch zum Hecheln 
des Flachses sehr gut dienen konnte; und jo sind in 
der Folze noch manche andere Arten von Hecheln, 
die mehr oder weniger vortheilhaft waren, erfutziden 
worden, Herr Otro in Gotha brachte vor einigen 
Jahren eine Flachshechel mit stählernen geschliffenen 
Stiften hervor, welche den Namen thüringische 
Flachshechel bekam, und in der That sehr nüßlich 
befanden wurde. Man schuf sogar auch eine eigne 
Hechelmaschine, womit das Bearbeiten des Flache 
ses noch geschwinder von statten geht, als mit jenetx 
Handhecheln. Feine und grobe Hecheln können näm? 
lic nach Gefallen an einem Rade befestigt werden, 
das seine Bewegung, wie ein Spinnrad, durch Trex 
ten erhält. Eine neue Hechelmaschine brachte vor 
Kurzem der Engländer Porthouse ans Licht, == 
In den neuern Zeiten kamen auch eigne Kämmmas 
schinen für Flachs (und Hanf) zum Borschein, die 
mit den Woll - und Baumwollkämmmaschinen Aehns 
lichkeit hatten. Zur Verfeinerung des Hanufs, um 
daraus feines und schönes Linnen zu machen , ers 
fand Ignaz Legrad eine eigne sinnreiche Mao 
Poppe's Gesch. d, Lehnol, B. 1, Aca schine
	        
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