1. 2. Beteitung der Kleidung, 397
h- feines Garn daraus spinnen konnte, welches eine seite
a dem Bauist ähnliche Leinwand gab, die nur etwas
ie ins Grane fiel. Diese Leinwand, welche man vors»
es züglich viel in Frankreich, namentlich in der ehemas
eis ligen Picardie verfertigte 88), wurde, unter denx
as Namen Nesseltuch, in der That sehr hoch geschäßt.
ft In den neuern Zeiten aber ist sie von dem Nesseltuch
in aus Baumwolle verdrängt worden 8?), Im nörd?-
"n lichen Theile von Teutschland spann man schon zu
es Anfange des vorigen Jahrhunderts Nesselgarn, und
er webte. Zeuge daraus. Man sammelte die frische
1? Stängel der Nesseln, ließ sie etwas welk werden, zera
er quetschte sie , und erhielt eine Art Flachs daraus , det
er man ordentlich zubereitete (rösiete, bokte und hechelte)
18 und zu dünnen ebenen Fäden verspann. . Man kochte
en auch wohl die grünen Fasern, wodurch sie viel weißer,
ev glätter und fester wurden. In Leipzig legte mau
)iz wohl zuerst eine ordentliche Manufaktur von Nessels
te zwirn und Nesseltuch an 99). Im Jahr 1768 wurs
vn den der Leipziger ökonomischen Societät Proben von
18 einer Art Mousselin und. Drell aus Nesselgarn vorges
ht legt, die viel gutes versprachen. Auch verfertigtes
'et Nesselband zeigte man ihr im Jahr 1775 vor.
er In der Schweiz gründete die Frau Pfatrherritt
nd Schmidt von St. Sephan in Simmenchal eine
Nesseltu<manufaktur für Arme, worin sehr brauchs
an bare Zeuge (auch Strümpfe) aus Nesselgarn verfer-
sel tigt
an
eis 83) Savary, Dictionnaire de Commerce, Art, Orrie, =-
Jourpal oeconomique, Sept. 1766. p. 386.
39) Vergl, m. I. Be&mann, Beyträge zur Oekonomie,
jez "Technologie, Polizey - und Kameralwissenschaft. Th. 1.
d. Göttingen 1779. 8. S«. 148.
fe 99) Breßlauer Sammlungen. Nov. 1723. = Lespziger
Sammlungen. 1723. S. 7475