Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

4596 II, Abtheil. Gesch. d. meßaim. Bereitungen. 
deutliches Gewebe bildeten , daß manche Insekten 
dieß Gewebe ganz um sich herum machten und sich so 
in dasselbe wie in ein Haus einschlossen. Sie bewun- 
derten gewiß diese Kunst der Thierchen, aber ohne 
daraus für sich einen Nußen zu ziehen... - Dieß ges 
schah erst später, als man über die Werke der Natur 
reiflicher nachgedacht, und in der Benußung derselben 
weitere Fortschritte gemacht hatte. 
Groß und eines vernünftigen Geschöpfs würdig 
war der Gedanke, das Gespinnst der Insekten-zu eis 
ner menschlichen Bekleidung anzuwenden, indem man 
das Gewebe wieder in einen einfachen Faden auflößte, 
diesen Faden wieder spann, und dann zu einem ordent» 
lichen Zeuge verwebte. Die Ausführung dieses Ges 
daukens blieb nicht aus. Als man wirklich ein sol? 
hes Zeug fertig gemacht hatte, so sah man sich bald 
auf die angenehmste Weise überrascht, und auf die al? 
Jerschönste Art für die gehabte Mühe belohnt... Das 
Zeug war nicht bloß ein brauchbares. und bequemes, 
sondern zugleich das prächtigste Zeug von allen, 
Die man bisher gefannt hatte. 
Die Seidenranpe, der Seivenwurm lies 
fert dasjenige Gespinnit, welches wir Seide nen? 
nen. Der Seidenwurm spinnt ich ganz in seine Fäden 
ein, so daß diese um ihn herum ein Gehäuse bilden, 
Dem man den Namen Cocon gegeben hat. Von dies 
jen Cocons werden die Fäden wieder abgewickelt, um 
fie zu verspinnen, und diejenigen Gewebe aus ihnen zu 
schaffen, welche seidene Zeuge heißen. Unser 
Seidenwurmn ist aber eben so wenig jeßt das einzige 
Insekt auf der Erde, dessen Gespiunst man zur Wes 
berey benußt , als er es in den. alten Zeiten nicht war, 
Asien z. B. hat jekt mehrere solcher Insekten auf- 
zuweisen; es besaß aber auch im Alierthume mehrere 
Deyps
	        
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