412 I[. Abtheil. Gefc<. d. mechan. Bereitungen.
getragen habe ?7). Sehr stark sind unter andern noch r.
die Seidenmanufakturen zu Roveredo und zu Rego (
gio in Calabrien. Unter den Manufakturen in Spas :
nien wurden diejenigen zu Valencia am berühmter
sten. Im achtzehnten Jahrhundert wurde Valens
cia nächst Lyon in Franfreich die größte Seidenmax-
nufaktur : Stadt in Europa. Man zählte in dersel !
ben noch vor wenigen Jahren 4000 Seidenweber- !
stühle, ohne diejenigen, worauf man Hals - und Ta-
schentücher , Bänder, Gaze u. dergl. verfertigte 28).
ß. 135.
„In Frankreich, wohin die Seidenzucht und
Seidenweberey erst im funfzehnten Jahrhundert vers
pflanzt worden zu seyn scheint , haben keine Manu-
fafturen von jeher mehr Fortgang gehabt, als die
Seidenmanufakturen. Die ersten Manufakturen dies- :
ser Art findet .man unter Lud wig's Xl. Negierung z
und wahrscheinlich nahmen sie im Jahr 1470 ihren |
Anfang. Ludwig ließ damals viele Seidenarbeiter
aus Griechenland, qus Genua, Venedig
und Florenz kommen; diese gründeten die ersten
Seidenmanufakturen zu Avignon, welche von da
aus auch bald nach Tours, nach Nimes, so wie
in der Folge nach Lyon und nach andern Städten
Frankreichs hingeleitet wurden "?), Heinrich der
Zweyte verfolgte die Bahn jenes Fürsten; durch
neue
I7) Pancirolli, rer. memorabil, Tit. XXIV. p.305.
x8) Vergl. m. C. A. Fischer's Gemählde von Valencla,
Th. 1. Leipzig 1803. 8« S, 147«
19) Pauler , V' Art du Fabriquant de toffes de soie, Paris
1789. Fol. =- Vergl m. Be>kmann's physikal, ökon.
Bibliothek. Th. X. S,28,.