Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

418 Il. Abtheil.' Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
denwaaren. Dieß half jedoch micht viel: * Die Mä: 
nufakturen gelangten» nicht einmal zu einer mittels? 
mäßigen Höhe. , 
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Deutschland hatte schon im vierzehnten Jahr»: 
hundert an einigen Orten Seidenwebereyen, nament! 
lich zu Nürnberg. Sie sollen daselbst im Jahr 
1314 nach der Zerstörung der Stadr Lucca von Ugues 
eis Fäageolano eingeführt seyn 22), da doch die 
Mailänder, nach dem Zeugnisse des Galveano de 
la Flamma, erst im Jahr 1341 anfingen, reiche 
Seidenzeuge zu verfertigen 23). Die teutschen Sei- 
denmanufakturen scheinen aber bald wieder in Still- 
stand gekommen und erst im achtzehnten Jahrhundert 
wieder ordentlich in Gang gebracht worden zu seyn. 
Preußen, Würtemberg und Sachsen 
sind die ersten teutschen Staaten, wo der Seidenban 
und die Seidenfabriken wieder eingeführt wurden. 
Sie machten gleich bey ihrer Einführung große Fort- 
schritte. Preußen hat hierin dem verstorbenen Mini» 
ster von Herzberg außerordentlich viel zu verdanz 
ken. Dieser brächte die Seidenzucht in den Staaten 
Friedrichs des Großen so weit, daß man sah, 
wie mit vieler Anstrengung selbst in dem nördlichern 
Theile von Teutschland gute Seide gewonnen und 
mit vieler Auszeichnung verarbeitet werden konnte. 
Friedrich unterstüßte das Unternehmen sehr ernstlich ; 
er belohnte die geschicktesten Arbeiter und alle diejenis- 
gen Personen , welche zur Vervollkommnung der 
Sei-“ 
22) Nic. Tegrin. in vita Castruccii 3; in Murarori script. 
„rer. Ital, T. XL p. 1321. 
23) Muratori Script. rer. Ital, Tom, XI. p. 1032.
	        
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