Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

420 Il. Abtheil, Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
nun besser. Er ließ über die Pflanzung der Maul» 
beerbäume, über die Erziehung und Wartung der 
Seidenraupe und über» die! Zubereitung der Seide 
einen genauen zweckmäßigen Unterricht aufseßen, und 
wehrere hundert gedruckte Sxemplare von diesem Aufs 
sake in seinem Lande unentgeldlich austheilen. 
So 138. 
Sachsen, das durch seine Manufakturen so 
vielen andern teutschen Ländern das beste Beyspiel 
gab , zeichnete sich in den neuern Zeiten auch durch 
sehr gute Seidenvtanufakturen aus. Zu Ende des 
achtzehnten Jahrhunderts fing der ' Commerzienrath 
Kraft bey Dyvesden zuerst den Seidenbau anz 
er gerieth aber bald wieder ins Stecken. Im Jahr 
1670 empfing jedoeh Langensalza schon seine 
Halbseidenmanufakturen, und im Anfange 
des achtzehnten Jahrhunderts auch Leipzig seine Seis- 
denmanufaftaren. 
Die Raschmacher Johann Christoph Forn 
Feist und Nicolaus Schreiber kamen im Jahr 
1658 von ihrer Wanderschaft aus der Schweiz zu- 
rück, wo sie sich viele Kenntnisse in der Halbseidenar- 
beit erworben hatten. Mit diesen singen sie in ihrer 
Baterstadt Langensalza sogleich zu wuchern au, 
Ihre halbseidenen Zeuge, die sie schon im Jahr 1670 
an's Licht brachten, und worunter sogar geblümte 
halbseidene Taffete mit baumwollenem Einschlage wa- 
ren, ethielten allgemeinen Beyfall.. Sie gingen nun 
weiter und verfertigten nach und nach faconnirte Taf- 
fete und Halbatlasse mit leinenem Einschlage. Chris 
stian Heserink und Johann Christian Jahn, 
ein Paar Zöglinge des Fornfeist und des Schreis- 
ber, errichteten noch vor Ablauf des siebenzehnten 
Jahr?
	        
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