2. Bereitung der Kleidung. 423
' Der bekannte Kretschmar zu Leipzig betrieb ihn
, erst ernsthafter, und legte die erste ordentliche Mauls-
3 beer: Plantage an. Durch ein Churfürstithes Mans
3 dat vom 6ien August 1754 wurde allen Obrigkeiten
“ in Sachsen aufgetragen, die sämmtlichen Unterthanen
2 zum Seidenbau und zur Maulbeerpflanzung zu ers
€ muntern, Eine gedruckte Anweisung dazu wurde uns.
7 entgeldlich im Lande vertheilt, und allerley Vortheile
n wurden den Unternehmern zugesichert. Das mußte
'g denn freylich manchen geschickten und fleißigen Meno
ie schen in Thätigkeit seßen. Die Sorgfalt für die Sei-
» denmanufakturen selbst wurde dabey mehr als verdops
n pelt. Neue Einrichtungen sah man hervorsprossen
12 und neue noh nie verfertigte Arten von Zeugen wa?
€ ren die Früchte , die sie trugen. Um die Seideuma?
8 nufakturen Leipzigs machte sich der ältere Rabe
d durch neue schöne Anstalten sehr verdient; sein thätis-
ie ger Sohn, der Kammerrath Rabe, trat mit Ruhm
iv in seine Fußstapfen. Nachdem dieser in technologis
scher Hinsicht einige Mal Italien durchreist hatte, so
legte er zu Maitschen bey Torgau mit einem
2 Aufwande von 30,000 Nthlru. eine Seidenmühle an,
d wodurch er 500 Arbeiter sparen konnte, und die in
ie ganz Teutschland ihres Gleichen nicht hatte (5. 143.)-
ev Der siebenjährige Krieg, welcher Sachsen so
ie sehr mitnahm, so wie die Errichtung der Seidenma-
4 nufakturen zu Berlin, Wien und anandern Orten,
schadete den Leipziger Manufakturen außerordentlich.
H Die Rabische Manufaktur war gänzlich herabgesun?
rt: kenz die Arbeiter aus derselben waren nach Berlin
v und in die Desterreichischen Staaten gezogen. Sie
hatte aber doch auch zur Errichtung von neuen Sei-
. denmanufafkturen Anlaß gegeben. Unter diesen gas
T. die Stieblerische besoaders hervor, „welche ansangs
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