450 Il. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
nelle beißt der gerippte Gros de Tours. Drap
d'or oder Fond d'or ist das prächtige Gewebe mit ei?
nem so schimmervollen Grunde , als wenn er mit
Diamanten, Karfunkeln und Sternen besäet wäre.
Die Franzosen waren längst Meister in der Verfers
tigung dieses herrlichen Zeugs. Ein ähnliches ist der
Cirsafas , von noch ziemlich neuem Ursprunge. Man
hat diese beyden Zeugarten das non plus ultra der
Seidenweberey genannt. Hier kann aber auch der
Künsiler seine Delikatesse , seinen Geschmack und das
Feuer seines Genies am besten an den Tag legen,
Berühmt war ehedem der Marle oder Marly, -
ein halbseidenes Zeug (aus Seide und Wolle), das, 1
wie man schon an dem Namen hört, französischen x
Ursprungs ist. 1
. S8. - 149% :
In Hinsicht des Geschma>s und dex Muster
müssen die ostindischen und chinesischen Seidenzeuge '
Freylich weit hinter den Europäischen zurückstehen,
weil sie darin seit vielen Jahrhunderten gar keitie Forts
schritte gemacht haben. In Hinsicht der Dauerhaf-
tigkeit aber und der Haltbarkeit der Farben werden uns
sere Seidenzeuge von den ihrigen übertroffen. Die fei
nen seidenen Zeuge, welche in Japan verfertigt wer? '
den, sollen sich vor allen Indischen und andern sehr
guszeichnen 5**?). Die Curopäischen seidenen Zeuge
verlieren durch öfteres Waschen und Färben nach und
nach ihren Glanz und besonders ihre schöne weiße
Farbes
59) Einige der vorzüglichsten Vorlesungen, welche in der
Könial. Schwedisch. Societät der Wissenschaften zu
Stockholm gehalten worden 26 A« d. Schwed. übers.
von O. G+» Gröning. Bd. 24. Leipzig 1795. 8.