2. Bereitung der Kleidung. 459
häufig nicht bloß gestrickte, Strümpfe, sondern sogav
: noch andere gestrickte Sachen geben. Daß übrigens
: zu derselben Zeit, und selbst später, auch immer noch
t Strümpfe von Tuch und andern Zeugen genäht wur»
8 den, braucht uns gar nicht aufzufallen. Denn alte
e Moden werden selten gleich ganz ausgerottet z" viele
9 Menschen können sich, selbst nach langer Zeit, noch
3 nicht davon losmachen.
e
4 6,1532,
2 Die Borke der Erlen wurde im Jahr 1577 von
" den englischen Bauerweibern zum Färben der Strümo
l pfe gebraucht, die sie selbst gestrickt hatten. Folglich
muß damals in England das Stricken schon ganz alls
, gemein gewesen seyn 73). Gestrickte seidene Strüm?-
; pfe wurden freylich mit zu dem schönsten Puße gereche
- net 74). == Als im Jahr 1579 die Königin Eli?
3 sabeth na< Norwich kam, so wurde sie von vies
len kleinen Mädchen empfangen , die sich in einer
doppelten Reihe aufgestellt hatten. Die Mädchen
in der einen Reihe spannen wollenes Garn, und die
in der andern strickten wollene Strümpfe "*),
Wenn es wahr wäre, daß die Gemahlin des
im Jahr 1417 gestorbenen Herzogs von Pommern
schon sehr viel gestric>t oder geknüttet habe, als sie
nicht mehr sticken oder nähen konnte 7*), so würde
- die
73) Raph. Hollinshed , Chronicles« Loudon 15377, Fol.
P- 213.
74) Athenae Oxonienses , by 7Yood. sec. ed. London
17241. Fol. Vol. 1. p.190. == 3. Be&mann's Beys
träge 26. Bd, V. S. 182.
75) Hollinsked Chron, Vol. IIl, p. 1290.
76) I, Micrälit erstes Buch des alten Pommerlandes-
Stetin 1639. 4« S« 388,»