466. 11. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
gewesen war, legten eigentlich den Grund zu dent
so ausgebreiteten und einträglichen Gewerbe „: der
Strumpfwirkerey in England.
Die Strumpfstricker wandten anfangs noch ims
mer alle Mittel an, die Einführung der Strumpfo
wirkerey zu hintertreiben. Die Serumpfwirker mußs
ten, um den Berfolgungen der Strumpfstricker möge
lichst zu entgehen, in Kellern und in andern verbor?
genen Winkeln arbeiten, und sahen sich genöthigt,
ihre Strümpfe in verdeckten Körben zu Markt zu brin?
gen **). Nach und nach, als man immer mehr
von dem Nußen des Strumpfwirkens überzeugt wurde,
durften es die Arbeiter doch wagen, aus ihren Wins
Feln hervorzugehen, und so verdrängte denn die Mas
schine die außerordentlich vertheilte Arbeit des Hands
Strickens immer mehr und mehr. Besonders ist
Nottingham immer der Hauptsiß der englischett
Strumpfwirkereyen geblieben. Es werden da noch
immer am meisten seidene und feine baumwollene
Strümpfe gemacht. |
Innerhalb funfzig Jahren hatte in England die
Anzahl der Strumpfwirkermeister so zugenommen,
daß sie eine eigne Gilde errichten wollten. Aber
Cromwell versagte ihnen dazu die Vollmacht. Erst
König Karl Il. gab ihnen im Jahr 1663 einen Bes
stallungsbrief, der aber nur auf zehn Meilen um Lon
don gültig war. Am meisten vermehrten sich die
Stirumpfwirker in der leßten Hälfte des achtzehnten
Jahrhunderts. Jm Jahr 1750 zählte man zu Not-
tingham nur 50 Strumpfwirker, im Jahr 1799
u aber
85) P. A. Nemnich, Beschreibung einer im Sommer
1799 von Hamburg nach und durc< England unternomy-
menen Reife, Hamb« 1809. 8:"S. 1476.