3. Bereit. der. Nebensachen zur Kleidung. 483
Stühle machte feine Schwierigkeiten. Ein solcher
Stuhl konnte in seinen Haupttheilen eben so wie ein
gewöhnlicher Weberstuhl eingerichtet seyn. Auch
das . Weben selbst war mit keinen weitern Schwierigs-
feiten verknüpft,
Bandmacer oder Bortenwirker (Po?
samentirer),. die wollene, baumwollene und lei?
nene Bänder webten, waren zur Zeit der Wieders
herstellung der Wissenschaften in Curopa nicht sels
ten mehr; im dreyzehnten und vierzehnten Jahrhuns
dert hatten sie sich schon in Teutschland angesiedelt
| und zunftmäßig gemacht. Nürnberg und Augss
! burg waren wohl mit die ersien teutschen Städte,
; wo es Bandmacher gab. So kommen z. B. um
: das Jahr 1403 in den alten Steuerregistern von
. Augsburg Boxtenwirker vor 22), die keineswes
: ges mehr zu den unbedeutendern Handwerfern ges
- hörten. Das Gewerbe der Bandmacher nahm voro
i züglich am Umfange zu, als man auch seidene Bän-
; der von macherley Art, glatte und gestreifte , facono
nirte und mit Gold durchwirkte verfertigen lernte.
Diese Bänder machten bald- einen sehr wesentlichen
Theil des weiblichen Pußes aus, und sind es auch
durchgängig bis auf den heutigen Tag geblieben.
Ge: 163.
Obgleich ein Stü> Band von einer gewissen
Länge wegen der geringen Breite viel schneller fertig
gemacht werden konnte, als ein gleich langes Stück
Zeug,
XL) DP. v. Stetten, Kunst» Gewerb 1! und Handwerks
geschichte dex Reichsstadt Augsburg. Augsburg 1779, 8.
S. 214«
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