Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

483 Il. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
schwerten sich dagegen bey dem Reichshofrath. Churs- 
sach sen ließ noch den 29sten Jul. 1720 ein allges 
meines Berbot ergehen. Aber so wie es fast mit 
allen neu erfundenen nüßlichen Maschinen ging, so 
ging es zuleßt auch mit den Bandmühlen. Die ges 
waltsamen Mittel gegen die Einführung derselben be- | 
hielten nur eine Zeitlang ihre Kraft. Sie wurden 
nach und nach schwächer und immer schwächer , bis | 
sie endlich ganz ihre Wirkung verloren. 
Charlottenburg an der Spree erhielt seine 
ersten Mühlenstühle um das Jahr 1718 aus Hol? 
land 23). Aber Chursachsen erlaubte zuerst im Jahr 
3765 den öffentlichen Gebrauch der Bandmühlen. 
““Weil die Umstände sich geändert hätten" =- heißt 
es in einem Rescript vom 2o0sten März 24) == und 
weil andere teutsche RNeichslaude von dem Verbot der 
Mühlen abgegangen wären, so sey wan bewogen wor- 
den, den Posamentirern die Freyheit zu ertheilen, 
sich der Band - und Schnurmühlen fernerhin frey 
und öffentlich zu bedienen , und darauf alle Arten von 
Bändern, die darauf zu machen möglich , zu verfer- 
tigen; sie, die Posamentirer, sollten anzeigen, ob und 
wie bald sie selbst Bandmühlen anlegen wollten , und 
wenn sie sich dazu nicht entschlössen, so sollte die Ans 
legung solcher Stühle Jedem, auch außer der Ins 
nung, frey gegeben werden 3 man wolle in diesem 
Falle, drey Monate nach Bekanntmachung des Ber 
fehls, für jeden angelegten Stuhl, worauf 12 bis 
T5 Stücke zugleich verfertigt werden könnten , eine 
Belohnung , und zwar für einen Stuhl zu wollenen 
und 
23) Breßlauer Sammlungen. 1720. Mai, S. 584« 
24) Leipziger Intelligenz » Blatt vom I. 1765. S. 119.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.