Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

62 JL. Abtheil. Allgemeine Einleitung 
Gebrauch machen kann. Was Wunder, wenn ein 
spl<es Meisterstück nicht ganz nach Wunsch ausfällt! 
Mehrere Meister sind bey der Verfertigung. des Mei- 
stersiucks gegenwärtig. Diese gehen bisweilen mit 
dem jungen Menschen nicht ganz redlich zu Werke. 
Sie suchen ihn, der ohnehin schon bange ist, nicht 
selten durch ihre Gespräche außer Fassung zu bringen. 
Hernach tadeln sie auch oft an dein fertigen Meister- 
stücke, wo nichts zu tadeln ist, wegen des unbedeu- 
tendsten Bersehens vernichten sie nicht selten das ganze 
Meisterstück , und rauben so manchem geschickten jun- 
gen Menschen Zeit, Mühe , Geld und Zufriedenheit. 
Möchte doch der Staat recht sorgfältig über die Meis- 
sterstücke wachen, möchte er sie doch mehr dem jeßigen 
Zeitalter gemäß vorschreiben und die Meister verpfliche 
zen, daß sie bey dem Zusehen und Beurtheilen gewise 
senhafter und unpartheischer zu Werke gingen! 
C.. 41. 
Schon mehrere Gelehrte der ältern Zeit haben 
es nicht unter ihrer Würde gehalten, in die Werk- 
stätte verschiedener Handwerker zu gehen und sich da 
manches zeigen zu lassen z; sie haben es selbst der 
Mühe werth gefunden , über verschiedene Urbeiten, 
Handgrisfe und Vortheile weiter nachzudenken. Und 
wirklich haben sie dadurch bisweilen Resultate hervor» 
gebracht, die zur Vervollkommnung der Handwerke 
dienen konnten, und die man auch wohl sogleich bes 
nußte, ohne weiter davon zu reden. Im achtzehn: 
ten Jahrhundert sind viele Gelehrte mit Fleiß 
darauf ausgegangen, die Handwerke , Manufakturen 
und Fabriken genau kennen zu lernen. Einige baben 
sogar ein besonderes Studium daraus gemacht. Man 
war nämlich hinreichend von dem Nußen überzeugt 
gewor?
	        
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