Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

76 [. Abtheil. Allgemeine Einleitung 
besorgte nämlich, daß dadurch unter der niedern Volks- ha 
klasse Arbeitlosigkeit und tiefe Armuth entstehen würde. M 
Die Erbaner von Maschinen mußten deßwegen selbst B 
in England anfangs viele Verfolgungen erdulden. Co 
Aber bald wurde der Mißmuth jener Menschen ge- det 
dämpft; es eröffneten sich von Tage zu Tage immer ter 
mehr neue und bessere Quellen zur Thätigfeitz die wi 
Menschenhände, welche anfangs wirklich verdrängt un 
wurden , mußten bald wieder in großer Anzahl her- Ar 
beygezogen werden, denn alle durch Maschinen berei- <e 
tete Waare fiel weit schöner und wohlfeiler aus. Dieß S 
vermehrte den Absalz derselben ungemein. Dieß ver? der 
mehrte die Anzahl der Maschinen, die Anzahl der dei 
Fabriken, folglich auch die darin nöthigen Ausseher ar! 
und Arbeiter, die auch neben den Maschinen noch im» da 
mer in Thätigkeit erhalten werden mußten. Taus- we 
sende von Menschen vertauschten nun ein hartes Schick- Ur 
sal mit einer mildern Lage; aus tausend Dürftigen M 
wurden glücklichere Menschen. Won den groben ev- los 
schöpfenden Handarbeiten, welche ihnen einen küm- hit 
merlichen Unterhalt gaben , wurden die Menschen me 
hinweggerissen , und zu eitter leichtern mehr lohnenden 
Beschäftigung hingewiesen. Das anfängliche Kla; 
gen verwandelte sich nua in ein Frohlocken, 
Man darf wohl annehmen, daß die Erfindung wo 
des Pflugs, der Sense, aller Arten von Mühlen und na 
anderer Maschinen anfangs viele ähnliche Klagen ver- dü 
anlaßte. Aber bald hat. man die Wohlthätigkeit dies au 
ser Erfindungen eingesehen und alle Klagen wurden sie 
jn ihrer Wurzel erstickt, ge! 
Daß mehrere teutsche Fabriken ihren Wohlstand ste 
bloß den Maschinen verdanken ist eben so sehr außer au 
Zweifel, als daß die Maschinen Menschenhände keis TY 
nesweges verdrängt, sondern viessnehr herbeygezogen ste 
haben.
	        
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