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vi 2. Bereitung der Waaren aus Thon. 307
Die “Erfindung des Rudolstädter Porcele
lans verdanft man folgendem Zufalle. Eine alte
Frau , die mit Streusand handelte, brachte im Jahre
1758 eines Tages auch Sand in das Haus des
Laboranten Macheleid zu Cursdorf im Schwarzs
burg» Rudolstädtischen. " Das Korn und die Beschafs
t fenheit dieses Sandes brachten den Sohn des Mas
! <Geleid, Georg Heinrich, der in Jena studirt
. hatte, auf den Gedanken, Versuche damit anzustel-
| len. Er bekam gleich bey den ersten Versuchen eine
. Maste, die dem Porcellan völlig ähnlih war Durch
than sorgfältige Wiederholung gerieth es noch besser. Im
an Jahr 1759 zeigte er seinem Fürsten die erste Probe,
| und erhielt darauf die Erlaubniß, eine Porcellanfas
0 Ew brik zu Sißendorf anzulegen. Im Jahr 1762
wurde sie durch vier Arbeiter betrieben. In dems
selben Jahre wurde sie. aber auch na; Bolkstädt
(fendt: verlegt, weil der Fürst, dem das neue Unternehmetz
| er wohl gefiel, sie seiner Residenz Rudolstadt gern
add näher baben wollte. Zm Jahr 1767 war die Zahl
im Des der Arbeiter bis auf zehn angewachsen. Aber nun
ud ir verpachtete man die ganze Fabrik an den Kaufmann
"4 Nonne aus Erfurt, Dieser vervollkommnete und
7, erweiterte die Fabrik ungemein , so daß im Jahr
0%, 1795 die Zahl der in der Fabrik angestellten Ars
hit N Geiter hundert und etliche zwanzig betrug, Schow
EN seit mehreren Jahren gehört die Fabrik ganz allein
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whit dem Fürsten **). .:
- 65».
Dit
| 32) Von der Schwarzburg - Rudolstädtischen Porcellanfas
1, Dips brik zu Volkstädt ; im Journal für Fabrik 19. Bd, VI],
Nin Leipzig 1795. Zuny. S. 412 f.
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