Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

(ungen, 4. 4, "Geschichtender Färbekünft;- 365 
pk liche Außetiseite zu geben, als Blumen und Vögel 
von . der Natur erhalten hatten. PBestreichen doch 
noc< jeßt die wildesten Völker ihren Leib mit aller- 
ley Farben , und glauben dadurch an Antehen zu 
gewinnen! Der eine wollte noch schöner geschmückt 
4X seyn als der andere, und das war denn natürlich 
schom ein Grund ,' die Kunst des Färbens immer 
böher zu bringen. 
'" . Wie höchst unvollkommen noc< zu der Zelt 
die Färbekunst war, wo die Menschen feine andere 
Kleider als Fellkleider hatten, kann man leicht dens 
ken. Das Färben war nicht viel mehr als ein 
1. bloßes Bewischen mit dem Pigment, oder ein Eins 
tauchen in die färbende Flüssigkeit. Erst als die 
Weberey erfunden worden war, eröffnete sich die 
eigentliche Epoche der Färbekunst, 
m, Ue 
thrdenß S. 107. | 
a Gest Die Aeqgyptier waren sehr frühzeitig in dem 
ufdang Besiß der Färbekunst. Sie waren sogar schon im 
» Thier Ceinwanddrucken erfahren , wie Plinius erzählt. 
ama Eine Reihe von Jahrhunderten hitdurch zeichneten 
indie sich die Phönicier vor allen übrigen Völkern in 
qe abt der Kunst des Färbens aus. Ihr Purpur , ihr 
licht Scarlach wurde von der ganzen Welt „gesucht. 
Die .Entde>ung. des Purpurs schreibt man 
1.) Hets gewöhnlich folgendem Zufalle, zu. „Ein Hund zers- 
| biß „eine Schnecke , die am Meerufer lag. Eine 
3 Yell, phönicische Schäferin, die nach dem Hunde hinsaß, 
uu hahm wahr , daß .an seiner Schnauze eine treffliche 
il, Ps rothe Farbe klebte. Sie theilte diese Entdeckung 
Olas andern mit, „und so verfiel man denn. bald auf die 
feln) Anwendung jeuer..Schnecken zum Rotbfärben. 
warf Eigent»
	        
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